1-sicht empfiehlt Lese-, Hör-, Sehstoff: November 2019

Wie Demokratien sterben.
Und was wir dagegen tun können.
von Steven Levitsky und Daniel Ziblat

Die Autoren „erzählen aufregende Fallgeschichten, analysieren und vergleichen die historischen Konstellationen weltweit. Deutschland 1932/33 ist dabei, Mussolinis Italien 1922, Chávez’ Venezuela seit 1993, aber auch erfolgreiche, kaum bekannte demokratische Abwehrkämpfe wie in Belgien 1936 oder in Finnland 1930. “ (Zeit online)

Nachdenken über gefährdete Demokratien
Nachdenken über gefährdete Demokratie
Originaltitel: How democracies die

Quellen und links

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über sterbende Demokratien lesen
1-sicht meint: Lesen nährt den Verstand

Migration weltweit mit Fokus auf Afrika

70,8 Millionen Menschen galten Ende 2018 als Flüchtlinge, Asylsuchende oder intern Vertriebene. Das waren doppelt so viele wie zehn Jahre zuvor. (Quelle: Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, NZZ). Deutschland hatte 2018 rund 83 Millionen Einwohner, Frankreich rund 67 Millionen, Großbritannien rund 66 Millionen. Mehr Frauen, Männer und Kinder, als in Frankreich leben, waren 2018 auf der Flucht oder emigrierten.

Eine zynische Quizfrage könnte lauten: „Wer beherbergt weltweit die meisten Flüchtlinge? Bringen Sie die folgenden, alphabetisch gereihten Staaten in die entsprechende Reihenfolge:“

  • Asien und Pazifik
  • Europa
  • Naher Osten und Nordafrika
  • Nord- und Südamerika
  • Subsahara-Afrika
  • Türkei

Manche mag die richtige Antwort überraschen:

Migration: Afrika beherbergt die meisten Flüchtlinge

Subsahara-Afrika sind jene Länder, die ganz oder teilweise südlich der Sahara liegen. Dort leben insgesamt 920 Millionen Menschen und derzeit über 6,3 Millionen Flüchtlinge. Das sind mehr als als ein Viertel aller Flüchtlinge weltweit und mehr als doppelt so viele wie in Europa, wo 746 Millionen Menschen leben.

Uganda bietet 1,2 Millionen Flüchtlingen – die meisten aus den Nachbarstaaten – Schutz, der Sudan 1,1 Millionen und Äthiopien 903.000. Uganda und Sudan nahmen allein 2017 rund eine Million Flüchtlinge, die meisten davon aus dem Südsudan, auf. In vielen Ländern Afrikas übersteigt die Zahl der Immigranten jene der Emigranten (positiver Migrationssaldo). Das gilt für Südafrika (4 Millionen Zu-, 1 Million Auswanderer), Kenya, Äthiopien, Uganda und die Elfenbeinküste. Zu den Immigranten gehören Flüchtlinge und Arbeitssuchende aus den oft ärmeren Nachbarländern.

Laut UNHCR leben 80 Prozent aller Flüchtlinge in einem Nachbarstaat ihres Heimatlandes. Zwei Drittel der Flüchtlinge stammen aus lediglich fünf Ländern: Syrien, Afghanistan, Sudsudan, Burma, Somalia.

Asylsuchende, die nach Europa reisen

Aus welchen Ländern kommen die Menschen, die über das Mittelmeer nach Europa reisen? In den ersten 8 Monaten des Jahres 2019 kamen rund 10.000 aus Afghanistan, über 6.000 aus Syrien.

2019 stammen rund zwei Drittel der afrikanischen Migranten in Europa aus Marokko, Kongo-Kinshasa, Mali, Elfenbeinküste und Guinea.

Migrationsabsichten

Laut einer weltweiten Gallup-Umfrage (2017) haben weltweit 14 Prozent der Menschen den Wunsch, zu emigrieren. In Subsahara-Afrika liegt der Prozentsatz bei 31, in Nordafrika inklusive Naher Osten bei 22, in Lateinamerika bei 23 und in europäischen Nicht-EU-Ländern bei 27 Prozent. Das afrikanische Meinungsforschungsinstitut Afrobarometer erhob 2018, dass 20 Prozent jener Afrikaner, die einen Emigrationswunsch hegen, Europa zum Ziel haben, 47 % ein anderes afrikanisches Land. Vor allem junge, gut ausgebildete Menschen wollen ihr Land verlassen.

Quellen und links

„Sitzt ein ganzer Kontinent auf gepackten Koffern? – Acht Antworten zur Migration aus Afrika“, NZZ, 20.9.2019

Subsahara-Afrika, aus: Wikipedia

Europa, aus: Wikipedia

„Syriens Nachbarn und die Flüchtlinge“, auf 1-Sicht

Flüchtlinge in und aus Afrika
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