1-sicht empfiehlt Lese-, Hör-, Sehstoff: Juli 2020

Die ‚Corona-Krise‘ ist zuallererst eine Gesundheitskrise. Sie wird zu einer Wirtschaftskrise, weil wir – um Krankheits- und Todesfälle zu verhindern – unser Leben ändern, Produktion und Konsum reduzieren müssen. Und sie ist eine soziale Krise. Als ’systemrelevante‘ Arbeitskräfte erweisen sich jene, die wenig bezahlt werden: 24-Stunden-Pflegerinnen, Kassierinnen im Supermarkt etc.

Es gelten Ausgeheinschränkungen und Reisebeschränkungen. Pflegekräfte aber lassen wir mit Sonderzügen und eigens gecharterten Flugzeugen aus zum Beispiel Rumänien ins Land kommen. ‚Weil von uns niemand zu diesen Bedingungen diese Arbeit macht.‘ So oder ähnlich bekommt man zu hören.

Covid 19 offenbart weiters – weil Ansteckungscluster aufgedeckt werden – unter welchen Bedingungen Menschen in Schlachtbetrieben und landwirtschaftlichen Saisonbetrieben arbeiten. Für unser billiges Fleisch und Gemüse. Die Situationen in deutschen und österreichischen Schlachtbetrieben erinnern an die Lebensumstände der ‚Ziegelböhmen‘ in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und um die Jahrhundertwende.

Daher sei die neu aufgelegte und kommentierte Autobiografie von Adelheid Popp ans Herz gelegt:

Jugend einer Arbeiterin

2020 von Sybille Haman im Picus-Verlag neue herausgegeben.

Quellen und links

Über Adelheid Popp: wikipedia