Menschenrechte – Artikel 19: Meinungsfreiheit, freie Meinungsäußerung

Jeder hat das Recht auf  Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.

Erläuterungen zu Artikel 19 – Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung

Dieses Recht gehört nach Angaben der Informationsplattform humanrights.com zu den häufig verletzten Menschenrechten. Immer noch seien an der Tagesordnung:

  • staatliche Zensur der Presse
  • das Verbot der Veröffentlichung von Büchern
  • die Verfolgung von Schriftstellern/-innen und Medienschaffenden

Der Grund liegt darin, dass viele Machthabende um ihre Position fürchen, wenn sich die Menschen gut informieren können und abweichenden Ansichten vertreten.

Daher stellt der Schutz dieser Rechte ein wichtiges Element für eine funktionierende Demokratie dar. Meinungsfreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung sind Voraussetzungen für die Ausübung anderer Menschenrechte. Allerdings, so humanrights.ch, sind sie nicht absolut zu verstehen. Sie unterliegen einer besonderen Verantwortung und sind etwa bei der Achtung des Rufes anderer Personen, bei rassistischer Hetze oder beim Aufruf zu Gewalthandlungen beschränkt.

Meinungsfreiheit als Grundlage für weitere Rechte

Die demokratiewebstatt führt aus: Meinungsfreiheit bedeutet das Recht auf eine eigene Meinung und darüber hinaus, nach den eigenen Ansichten leben und handeln zu dürfen. Jeder darf, kann und soll so sein, wie es am besten zu ihm oder ihr passt – natürlich nur, solange dabei niemand anderem geschadet wird. Meinungsfreiheit ist die Grundlage, auf der folgende weitere Grundrechte aufgebaut sind:

  • Informations- und Pressefreiheit: Medien können frei entscheiden, worüber sie berichten.
  • Religionsfreiheit: Jeder Mensch darf für sich bestimmen, ob und woran man glaubt.
  • Künstlerische Freiheit: KünstlerInnen haben das Recht, sich durch ihre Kunstwerke frei auszudrücken und ohne Beeinflussung zu arbeiten.

Quellen und links

Amnesty International

Informationsplattform humanrights.ch

demokratiewebstatt

Über Menschenrechte auf 1-sicht

Über Menschenrechte auf 1-sicht

1-sicht findet: Lesen bildet.
1-sicht meint: Lesen nährt den Verstand

Das Foto, das Grenzen öffnete: Alan Kurdi

Für die Zustände in Aleppo gehen einem langsam die Worte aus, zu sagen, dass die Lage immer noch schlimmer und verzweifelter wird, das drückt kaum aus, was die Menschen dort durchleben. Seit Wochen greift die syrische Regierungsarmee, unterstützt vom russischen Militär, die Stadt mit aller Gewalt an. Weil Russland im Sicherheitsrat ein Vetorecht hat, können die Menschen in Aleppo von der UNO keine Hilfe erwarten. Russland hat eine Feuerpause für Aleppo einmal mehr blockiert.

Mit dieser Meldung startete man als Ö1-HörerIn am 6. Dezember 2016 in den Tag. Seit über 5 Jahren herrscht Krieg in Syrien. Das Magazin TIME veröffentlicht Anfang Dezember die einflussreichsten Fotos aller Zeiten. Das Bild, das den kleinen syrischen Buben – Alan Kurdi – tot am Strand liegend zeigt, gehört dazu. TIME nennt es ‚das Foto, das Grenzen öffnete‘. Es wurde von Nilüfer Demir 2015 aufgenommen. TIME schreibt darüber:

Der Krieg in Syrien dauerte bereits über 4 Jahre, als Alan Kurdis Eltern den Dreijährigen und seinen 5-jährigen Bruder in ein Schlauchboot hoben und von der türkischen Küste Kurs auf die knapp 5 Kilometer entfernte griechische Insel Kos nahmen. Aber nur wenige Minuter, nachdem sie sich abgestoßen haben, brachte eine Welle das Boot zum Kentern. Die Mutter und beide Söhne ertranken.

Einige Stunden später lag Alan am Strand. Es sah aus, als ob er schläft.

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Der 3-jährige Alan Kurdi; Foto: Nilüfer Demir; Quelle TIME

Das Foto verbreitete sich in Windeseile via social media. Es wurde das ikonografische Foto für einen Krieg, der zum damaligen Zeitpunkt bereits über 200.000 Menschen das Leben gekostet hatte – aufgenommen nicht im Kriegsgebiet sondern in Europa. Europäische Regierungen öffneten ihre Grenzen – die mittlerweile wieder geschlossen werden.

Doch der Krieg geht weiter. Die Fotos bleiben. Niemand kennt die Anzahl der Alans.

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Die Bilder – aufgenommen in der syrischen Stadt Duma – wurden im Rahmen der World Press Photo Ausstellung im Westlicht Museum in Wien vom 9. September bis 16. Oktober 2016 gezeigt. Fotograf: Abd Doumany

Bild links: Ein verletztes Mädchen in einem Behelfskrankenhaus nach Mörser- und Luftangriffen am 22. August.

Bild Mitte: Ein Mann trauert um seine Tochter, die bei einem Luftangriff am 24. August umkam.

Bild rechts: Ein verwundeter Junge wartet auf Hilfe nach Luftangriffen auf einen Markt und ein Krankenhaus

Quellen und links

Radiosender Ö1

Magazin TIME, Doppelausgabe 28. November, 5. Dezember 2016

Bürgerkrieg in Syrien – wikipedia

Word Press Photo 2016 – Westlicht Museum

Über den Krieg in Syrien auf 1-sicht:

Lesbos – kleine Insel, große Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge

Wie teuer ist das? – Syrische Flüchtlingshilfe

Nadia Murad: eine der 100 einflussreichsten Personen

Krieg in Syrien und keine Ende in Sicht. Krieg in Libyen und der Zusammenfalls des Staates in Sicht.

Syriens Nachbarn und die Flüchtlinge