Zuwanderung belebt die Wirtschaft

Die aktuellen Herausforderungen im Zusammenhang mit den Menschen, die in die EU flüchten, sind groß. Sie sind ein Prüfstein für die EU und eine hochemotionale Angelegenheit für die in den Ländern der EU ansässigen Menschen. Berichte über Zäune und verängstigte BürgerInnen dominieren die Nachrichten.

Doch es gibt auch andere:

OECD erwartet durch die Zuwanderung eine Nachfragesteigerung

und daher eine leichte Belebung der Wirtschaft.

Das CSR-Magazin berichtet am 12. November 2015:

Der europäische Arbeitsmarkt kann den derzeitigen Flüchtlingsandrang nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) “absorbieren”. Die Auswirkungen der gegenwärtigen Ankunft von Flüchtlingen auf den Arbeitsmarkt seien “insgesamt begrenzt”, erklärte die OECD am Donnerstag in Paris. Diese Beurteilung gelte sowohl für eine zurückhaltende Schätzung von 680.000 neu eintreffenden Arbeitskräften als auch für eine weiterreichende Schätzung von knapp einer Million neuen Arbeitskräften – jeweils bis Dezember 2016.

Die Nachfrage könnte laut OECD durch die Zuwanderung in der Größenordnung von 0,1 bis 0,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ansteigen, insgesamt sei ein “mäßiger belebender Effekt” zu erwarten. Im Einzelnen würden die Auswirkungen der Zuwanderung von Flüchtlingen jedoch davon abhängen, inwieweit sie sich über die Länder verteilen, in welchen Berufssparten sie Arbeit suchen und vor allem inwieweit ihre Integration in den Arbeitsmarkt gelinge.

In finanzen.net lesen wir unter ‚OECD traut Deutschland mehr Wachstum zu –  Auch dank Zuwanderung‘

…  Auch steigende Staatsausgaben für die Integration von Flüchtlingen kurbeln demnach die Konjunktur an. „Das wird deutliche Kosten verursachen“ sagte OECD-Experte Christian Kastrop. Allein die Bundesregierung will für kommendes Jahr acht Milliarden Euro für die Bewältigung der Flüchtlingskrise lockermachen. „Das ist ein zusätzlicher Nachfrageimpuls für die deutsche Wirtschaft“, sagte Kastrop.

Deutschland könnte auch langfristig von der starken Zuwanderung profitieren. „Das ist ein Gewinn“, sagte Kastrop. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die Flüchtlinge möglichst rasch einen Job erhalten. Notwendig seien vor allem eine rasche Anerkennung ausländischer Ausbildungsabschlüsse und eine gute Bildung für die Kinder von Asylbewerbern. Eine Abschaffung des Mindestlohns, um so mehr Jobs für Asylbewerber zu schaffen, hält die OECD allerdings für falsch. „Man sollte nicht Eckpfeiler des Sozialsystems aushebeln“, sagte Kastrop. „Das bringt Unsicherheit in den Arbeitsmarkt.“

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Deutschland stellt in einer Stellungnahme auf eine Anfragebeantwortung aus der Landesregierung Nordrhein-Westfalen fest: „Die starke Zuwanderung seit 2010 geht mit steigenden Beschäftigungsquoten und fallenden Arbeitslosenquoten von Deutschen und Ausländern einher.“

Nachfrage wächst, Beschäftigungsquoten steigen. Ist vielleicht gar die ‚Willkommenskultur‘, die jüngst öffentlichen Diskreditierungen ausgesetzt war, vernünftiger, als die ‚Kultur der Vernunft‘?

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IAB-Stellungnahme zur Integration von Flüchtlingen

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