Das schwedische Institut SIPRI – Stockholm International Peace Research Institute – stellte in seinem diesjährigen Bericht über internationale Waffentransfers einen weltweiten Anstieg fest, den höchsten seit 1990. In den Jahren 2012-2016 war das Transfervolumen um 8,4 % höher als 2011-2015.
Die 5 größten Exporteure mit insgesamt 74% des Exportvolumens sind in den Jahren 2012-2016 in folgender Reihenfolge:
- USA
- Russland
- China
- Frankreich
- Deutschland
Die fünf größten Importeure mit insgesamt 34% des Importvolumens sind in den Jahren 2012-2016 in folgender Reihenfolge
- Indien
- Saudi Arabien
- Vereinigte Arabische Emirate
- China
- Algerien

Exporteure von Waffen
57 Staaten exportierten im Zeitraum 2012-2016 Waffen. Größte Waffenexporteure waren die USA, verantwortlich für 33% aller Exporte in dem Zeitraum. Sie belieferten 103 Empfänger. Russland war in dem Zeitraum mit 23% zweitgrößter Exporteur und belieferte 51 Empfänger, wobei 70% seiner Exporte an Indien, Vietnam, China und Algerien gehen. Der drittgrößte Exporteur, China, steigerte seinen Anteil um 74% in 2012-2016 verglichen und überholte die Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Die 20 größten Waffenexporteure 2012-2016; Quelle: SIPRI
Die 5 größten Waffenexporteure in 2012-2016 und ihre Empfänger; Quelle: SIPRI
Importeure von Waffen
155 Staaten importierten große Waffen und Waffensysteme. Von diesen liegen 43% in Asien&Ozeanien, 29% im Mittleren Osten. Indien ist der weltweit größte Waffenimporteur und steigerte seinen Anteil von 9.7% auf 12,8% in 2012-2016. Saudi Arabien arbeitete sich vom 11. Platz (2,9%) auf den 2. Platz mit einem Anteil von 8,2% vor. Auch 6 Rebellengruppen identifizierte SIPRI als Waffenempfänger. Zwar gehen auf ihr Konto nur 0,02% am gesamten Transfervolumen, jedoch spielen sie eine erhebliche Rolle in regionalen Konflikten (zB in der Ostukraine, Syrien, Israel/Palestina).


Stockholm International Peace Research Institute – SIPRI
SIPRI misst das Volumen der Waffentransfers – basierend auf Daten und Schätzungen – am Produktionswert, nicht am Handelswert. Es geht um den militärischen Wert, nicht um den Geldwert der Transfers. Ermittelt wird der TIV (trend-indicator value), der einen Vergleich und das Abschätzen von Trends über Jahre und Jahrzehnte ermöglichen soll. Gebrauchte Waffen werden mit Abschlägen kalkuliert. Einberechnet werden neben dem Wert von physischen Ein-/Verkäufen der Transfer von Technologie und die Übertragung von Lizenzen, die den Empfängern die Produktion und den Zusammenbau von Waffen erlauben. Nicht einberechnet hingegen werden Waffen für zB Personenschutz sowie der Transfer gestohlener Waffen.
SIPRI, gegründet 1966, verfügt nach eigenen Angaben über Daten seit 1950.
Quellen und links
Factsheet SIPRI Waffenimporte und -exporte 2012-2016
Über Waffentransfers auf 1-sicht
